György Ligeti

ungarisch-österreichischer Komponist und Musiktheoretiker; einer der führ. Komponisten der Avantgarde; entwickelte Vorstellungen einer "statischen" Musik und "Klangflächenkompositionen"; Kompositionen u. a.: "Apparitions", "Atmosphères" (Orchesterwerke); "Le Grand Macabre" (Oper)

* 28. Mai 1923 Dicsöszentmárton

† 12. Juni 2006 Wien

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Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 40/2006

vom 7. Oktober 2006 (se), ergänzt um Meldungen bis KW 51/2014

Herkunft

György Sándor Ligeti wurde in Dicsöszentmárton (heute Târnaveni)/Rumänien geboren. Die Kleinstadt in Siebenbürgen gehört seit 1920 zu Rumänien. L. ist ungarisch-jüdischer Herkunft. Sein Vater war promovierter Nationalökonom und Bankfachmann, die ebenfalls promovierte Mutter Augenärztin von Beruf. Die Familie hatte schwer unter den Verfolgungen durch die Nationalsozialisten zu leiden. Der Vater kam im Konzentrationslager Bergen-Belsen um, L.s jüngerer Bruder Gábor im KZ Mauthausen. Die Mutter überlebte das Lager Auschwitz-Birkenau.

Ausbildung

L. wuchs in Klausenburg/Siebenbürgen (heute Cluj/Napoca) auf. Er besuchte die ungarische Volksschule, dann ein rumänisches Gymnasium. Ab 1936 erhielt er Klavierunterricht, und ein Jahr später versuchte er sich bereits an eigenen Klavierkompositionen. 1939/1940 schrieb er erste Symphoniesätze. 1941 machte L. Abitur, konnte aber wegen des numerus clausus für jüdische Studenten nicht Physik studieren. 1941-1943 studierte er deshalb Musiktheorie bei Ferenc Farkas und Orgel am Klausenburger Konservatorium. ...